Ganz generell möchte ich sagen, dass ich ein leidenschaftlicher Vertreter der Kastration bin. Natürlich gibt es Ausnahmen und auch das sinnvolle Alter muss bei jedem Tier neu überlegt werden abhängig von Rasse, Alter, Nutzung usw.
Das Argument, dass der Eingriff gegen das natürliche Leben des Hundes sei, kann ich nicht verstehen, da unsere Hunde kein natürliches Leben haben. Sie dürfen sich nicht vermehren, dürfen keine Revierdominanz zeigen, nicht kämpfen….und sollen immer brav und ruhig sein. Da hilft ihnen die Kastration und auch das Leben des Besitzers wird dadurch entspannter.
Sterilisation:
Ist das Unterbinden des Eileiters beim weiblichen Tier bzw. des Samenstranges beim männlichen Tier.
Kastration:
Ist das Entfernen der Geschlechtsorgane beim weiblichen bzw. männlichen Tier.
Argumente dafür
- Viele Hündinnen neigen 4-9 Wochen nach der Läufigkeit zur sog. Scheinträchtigkeit. Sie äußert sich psychisch (Nest bauen, Aggressivität, Apathie) und physisch (Anschwellen und Schmerzhaftigkeit der Milchdrüsen bis hin zur Milchsekretion)
- Unkastrierte Hündinnen bilden deutlich öfter Mammatumore (Brustkrebs) bzw. Entzündungen der Gebärmutter aus.
- je älter das Tier, desto risikoreicher die Operation
- Die Blutungen 2-3mal jährlich empfinden viele Hundebesitzer als unhygienisch.
- In der Stehzeit (gegen Ende der Läufigkeit) sind Hundewiesen bzw. freies Herumlaufen tabu, um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden.
Argumente dagegen
- Bei manchen langhaarigen Rassen mit seidigem Fell kann das so genannte Babyfell wieder stärker werden.
- Die kastrierten Tiere neigen leichter zur Gewichtszunahme.
- je nach OP-Methode zeigen 3% der Hündinnen sog. Harnträufeln (Incontinentia urinae).
- Sie verlieren meist im Schlaf etwas Urin. Diese Folge lässt sich mit Medikamenten beheben.